gvv Aktuell

Gemeinden sind wichtige Partner bei Umwelt- und Naturschutz

14. Juli 2021
Naturschutz funktioniert nur dann, wenn er von allen mitgetragen wird. Die Gemeinden sind hier wichtige Unterstützer, wenn es um Umwelt- und Naturschutz geht. Beispielhaft dafür steht die Gemeinde Winden am See. Die nordburgenländische Gemeinde setzt eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen zum Schutz der Natur und der Umwelt um. Biodiversität, gesunde Ernährung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen dabei im Mittelpunkt. Winden am See ist seit fünf Jahren glyphosatfrei im eigenen Wirkungsbereich.



Das Land Burgenland setzt verschiedenste Initiativen, um den Einsatz von Glyphosat im Burgenland schrittweise zu reduzieren. Im Bereich der Grünraumbewirtschaftung entlang der Straßen wird bereits seit 2013 auf den Einsatz von Glyphosat verzichtet. Seit 2018 sind auch alle landesnahen Unternehmen glyphosatfrei. Und mit der Einleitung der Bio-Wende im Jahr 2019 wurde ein großer Schritt in Richtung Reduzierung des Einsatzes von Glyphosat in der heimischen Landwirtschaft gesetzt. Im privaten Bereich wurde die Aktion ,Natur im Garten Burgenland‘ ins Leben gerufen. „Das sind wichtige Maßnahmen, die wir in unseren Bereich umsetzen und weiter vorantreiben. Doch wir müssen europaweit auf die Reduktion von Pflanzenschutzmittel und Erhöhung des Bioanteils setzen“, erinnert Umwelt- und Gemeindereferentin LHStv. Mag. Astrid Eisenkopf daran, dass sich die EU in der Förderperiode 2021-2027 das Ziel gesetzt hat, „die biologische Landwirtschaft zu stärken und den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.“  Bereits im Juli 2019 wurde im Nationalrat ein nationales Totalverbot von Glyphosat beschlossen, zu einer Umsetzung seitens der Bundesregierung kam es bis jetzt jedoch nicht. Im Mai dieses Jahres wurde im Nationalrat zumindest ein Teilverbot für besonders sensible Bereiche wie Schulen, Kindergärten, Parkanlagen oder den privaten Gebrauch beschlossen. Die Landwirtschaft ist vom Verbot weiterhin ausgenommen.



Dass das Burgenland in Sachen Natur- und Umweltschutz vorangeht, spiegelt auch das der Kampf zur Eindämmung von Ragweed wider. Um die Ausbreitung entgegenzuwirken, hat das Burgenland als erstes Bundesland Österreichs ein Ragweed-Gesetz erlassen. Auch die Gemeinden sind als wichtige Partner mit im Boot. Ragweed-Verantwortliche auf Bezirks- und Gemeindeebene unterstützen die eingerichtete Koordinierungsstelle bei der Meldeerstattung, Überprüfung und Nachkontrolle. Außerdem wurden im letzten Jahr Schulungen für Gemeindevertreter, Gemeindemitarbeiter sowie auch für Mitarbeiter der Straßenbauabteilung angeboten. Bei Schulungen auf Gemeindeebene fallen für die Gemeinden keine Mehrkosten an – die halbtägigen Kurse sind gratis. Derzeit werden Informationsunterlagen zur Bekämpfung von Ragweed ausgearbeitet. Diese sollen im Herbst an die Gemeinden und die Bevölkerung verteilt werden. 



Vorzeigegemeinde Winden

Eine Vorzeigegemeinde bei Biodiversität, gesunde Ernährung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist Winden am See. Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Erwin Preiner, er ist auch GVV Landesvorstandsmitglied: „Das heißt, in  Winden werden Anlagen im öffentlichen und privaten Bereich, Blumenwiesen für Schmetterlinge und andere Insekten, laufend geschaffen. Insektenhotels, Naturpark Kindergarten und Volksschule und die weitere Pflanzung heimischer Bäume sind geplant!“.
Im Rahmen des Projektes „Gesundes Dorf“ wurden außerdem im Kindergarten und Volksschule Hochbeete errichtet, das Mittagessen für den Kindergarten und die Volksschule kommt von einem Gastro-Betrieb im Ort. Im Kampf gegen Ragweed ist in Winden ein ehrenamtlicher Ragweedbeauftragter tätig.  Generell tragen naturnah gestaltete Flächen positiv zum Ortsbild bei und können sowohl den Pflegeaufwand als auch die Verwendung von Pestiziden reduzieren. Das Bewusstsein für Naturschutz und naturnahe Grünraumpflege ist in den Gemeinden in den letzten Jahren enorm gestiegen. Darauf wollen Land und Gemeindevertreter aufbauen und die Städte und Gemeinden, die ihren Beitrag zum Naturschutz leisten wollen, entsprechend unterstützen. 


Bildrechte: Landesmedienservice Burgenland


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