Mit Stand Mitte August haben bereits 106 burgenländische Gemeinden den Mindestlohn beschlossen – 75 SPÖ- und 28 ÖVP-geführte Gemeinden sowie drei Gemeinden, die von einem Listenortschef geführt werden. SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich sprach von einem sozialpolitischen Meilenstein: „Besonders erfreulich ist, dass auch viele in der Privatwirtschaft dem Beispiel folgen und den Lohn entsprechend angehoben haben. Unsere Strategie, hier Vorbild zu sein, ist aufgegangen.“ Erich Trummer, GVV-Präsident,, sieht im Mindestlohn für die Gemeindebediensteten auch eine bessere Wettbewerbsfähigkeit: „Die Gemeinden brauchen gute und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daher brauchen sie auch attraktive Jobangebote“, so Trummer.
„Beim Mindestlohn geht es nicht nur um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern um die gesamte Familie, da das Haushaltseinkommen entsprechend steigt und somit auch die Kaufkraft“, so Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf. Der Mindestlohn kommt vor allem jungen und weiblichen Bediensteten zu gute. „Rund 60 Prozent der etwa 4.300 Gemeindebediensteten im Burgenland sind weiblich. Daher profitieren sie überproportional von den 1.700 Euro netto Mindestlohn.“ Für die Frauen ist der Mindestlohn auch in Hinblick auf die Pension ein wichtiger Punkt, betont Eisenkopf weiter.
Klubobmann Hergovich blickte auf die gesetzliche Entwicklung beim Mindestlohn in den Gemeinden zurück: „Die ÖVP-Spitze im Burgenland hat damals versucht, dieses Projekt mit aller Kraft zu torpedieren und sogar den Konsultationsmechanismus ausgelöst. Bis jetzt haben sich 28 ÖVP-Gemeinden nicht davon beeindrucken lassen und weitere werden folgen!"
Auch in Trummers Gemeinde Neutal wurde der Mindestlohn bereits beschlossen. Der GVV-Präsident rechnet damit, dass viele weitere Kommunen folgen werden. „Wir wissen von weiteren 16 Gemeinden, dass der Beschluss für den Mindestlohn unmittelbar geplant ist. Kommen diese dazu, liegen wir bei einer Quote von 71 Prozent. Das ist eine wahre Erfolgsgeschichte“, so Trummer abschließend.